Veröffentlichungen
Das Reha-Management für Schwerstverletzte: Zum Arbeitskreis V des 60. Deutschen Verkehrsgerichtstages 2022
Laura Quirmbach, Valeska Strunk
Ziel des Reha-Managements ist es, Schwerstverletzte optimal zu betreuen, so dass im Ergebnis in der Regel eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten erreicht wird. Reha-Management richtig eingesetzt, kann dazu führen, dass der Geschädigte möglichst viele Kompetenzen wieder zurückgewinnt. Der Versicherer hat zwar gegebenenfalls zunächst aufgrund des Reha-Managements höhere Kosten, auf lange Sicht führen diese jedoch meist zu einem nicht unerheblichen wirtschaftlichen Vorteil:
Durch die frühzeitige Zurückgewinnung von Kompetenzen, kann häufig ein Verdienstausfallschaden in der Höhe, wie er sonst entstanden wäre, vermieden werden und auch die Rückkehr und Unterstützung bei der Gestaltung des Alltags führt meist dazu, dass Pflege- und Betreuungskosten, ein Haushaltsführungsschaden und sonstige Kosten sich erheblich verringern oder teilweise komplett wegfallen. Nach der Erfahrung ist es sinnvoll, das Reha-Management bei einem schweren Personenschaden schnellstmöglich einzubinden, um so die bestmögliche medizinische Versorgung zu ermöglichen, welche sich ganz erheblich auf den Heilungserfolg und somit auch auf die Grundlagen der weiteren Zukunft auswirkt.
Erschienen in
DAR -Deutsches Autorecht, Ausgabe 1/2022, S. 13 ff.
Schlagworte
Haushaltsführungsschaden, Reha-Management, Verkehrsgerichtstag
Der Pflegemehrbedarf – Unterschiede zwischen Schadenersatzrecht und Sozialrecht (SGB XI)
Laura Quirmbach, Harald Beißwenger (zertifizierter Pflegesachverständiger)
Bei der Ermittlung der vermehrten Bedürfnisse für Pfiege und Hausarbeit nach § 843 Abs. 1 BGB wird zunehmend das Pfiegeversicherungsgesetz (SGB XI) bzw. die hierauf beruhende Pflegebedürftigkeitsfeststellung als Bemessungs- und Bewertungsgrundlage herangezogen mit dem Argument, dass der Gesetzgeber die Ermittlung des Pfiegebedarfs im SGB umfassend und abschließend geregelt habe. Allerdings wird hierbei vollständig außer Acht gelassen, dass der als Schadenersatz zu erstattende Pfiege- und Hausarbeitsmehrbedarf und die Pflegebedürftigkeit gem. SGB XI zwei nicht kompatible bzw. deckungsgleiche Formen der erforderlichen Unterstützungsleistungen darstellen. Dies wird bei näherer Betrachtung der zugrunde liegende Gesetzespassagen und der sie ergänzenden Richtlinien deutlich.
Erschienen in
ZfS – Zeitschrift für Schadensrecht, Deutscher Anwaltverlag, Heft 2/17, S. 64 ff.
Schlagworte
Pflegemehrbedarf, Pflegegutachten
Erhöhung des Schmerzensgeldes bei inadäquater Schadensregulierung?
Laura Quirmbach
In der Regulierungspraxis zeigt es sich leider immer wieder, dass Versicherer versuchen, die Schadenregulierung unangemessen hinauszuzögern. Häufig wird der Geschädigte durch nicht nachvollziehbare Einwände regelrecht zermürbt, mit der Folge, dass er, nur um seine seelische Ruhe zu finden, Abfindungsangebote akzeptiert, die deutlich unterhalb seines Rechtsanspruches liegen. Auch die Rechtsprechung kann dies berücksichtigen - und zwar bei der Bemessung der Schmerzensgeldhöhe, was in der Vergangenheit schon häufiger praktiziert wurde. In vielen Fällen wurde das Schmerzensgeld über das normalerweise begründete Maß hinaus z.T. deutlich erhöht. Genau an dieser Stelle haben die Gerichte einen geeigneten Hebel, das Verhalten von Versicherern zu sanktionieren, denn mit einer zögerlichen Regulierung und unverständlichen, teilweise schikanösen Einwänden wird den Geschädigten erheblicher zusätzlicher seelischer Schmerz zugefügt. Nachfolgend wird die Rechtsprechung aus den letzten Jahren hierzu dargestellt.
Erschienen in
ZfS – Zeitschrift für Schadensrecht, Deutscher Anwaltverlag, Heft 12/13, S. 670 ff.
Schlagworte
Schmerzensgeld
Die Rechtsprechung zur Arzthaftpflicht
Laura Quirmbach
Im Nachgang zu der Fachtagung Personenschaden Berlin 2019 werden in diesem Beitrag weitere Urteile der aktuellen höchstrichterlichen Rechtsprechung zur Arzthaftpflicht dargestellt. Diese sind untergliedert in Haftungsgrund, Haftungshöhe und prozessuale Fragen. Unter den Anmerkungen werden die Entscheidungen im Kontext der bisherigen Rechtsprechung dargestellt mit aktuellem Bezug.
Erschienen in
Fachtagung Personenschaden 2020/I, Nomos Verlagsgesellschaft 2020, S. 229 ff.
Schlagworte
eBroschüre, Reha-Management
Laura Quirmbach, Bals, Gräfenstein, Janeczek, Lauer, Scholz, Stürenberg, Vorwort Budel
Die Schadenregulierung wird derzeit beherrscht von Innovationsthemen wie Automatisierung, Datenverarbeitung, Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Big Data, Dienstleistermanagement – allesamt Neuerungen, die die Abwicklung von Schäden gravierend verändern, indem sie u.a. Geschäftsprozesse radikal beschleunigen und mittels riesiger Datenmengen die Schadenhöhenfeststellung objektivieren. Abwicklung eines Fahrzeugschadens noch am selben Tag ist teilweise schon Realität. Abgesehen davon, dass es dem eintrittspflichtigen Versicherer Prozesskosten erspart, eliminiert dies den immer wieder von Geschädigten vorgetragenen Vorwurf einer zögerlichen Bearbeitung.
Die im Sachschaden wünschenswerte Beschleunigung spielt im schweren Personenschaden eine untergeordnete Rolle. Gerade hier stehen Sorgfalt und gebündelte Fachkompetenzen im Vordergrund, um optimale medizinische Betreuung, sachgerechte Pflege, Wiedereingliederung ins Berufsleben und ins soziale Umfeld sicherzustellen. Dies zu unterstützen ist Aufgabe des Reha-Managements.
Erschienen in
Deutscher Anwaltverlag 2019, herausgegeben von rehacare GmbH
Schlagworte
Reha-Management
Schmerzensgelderhöhung bei inadäquatem Regulierungsverhalten – aktuelle Rechtsprechung
Laura Quirmbach
Wie bereits in dem Aufsatz „Erhöhung des Schmerzensgeldes bei inadäquater Schadensregulierung? Eine Rechtsprechungsübersicht“ (ZfS 2013, 670 ff.) dargelegt, berücksichtigt die Rechtsprechung eine nicht angemessene Schadensregulierung bei der Bemessung des Schmerzensgeldes als zusätzliches Kriterium, welches konsequenterweise zu einer Erhöhung führen muss und auch führt. In dem genannten Aufsatz hatte die Verfasserin die Rechtsprechung bis zum Jahre 2013 dargestellt. Bereits hier zeigte sich, dass die Gerichte inadäquates Regulierungsverhalten von Versicherern durch zum Teil deutliche Erhöhungen des Schmerzensgeldes sanktionierten. Inzwischen wurde diese Rechtsprechung durch eine Reihe weiterer Entscheidungen fortgeführt, so dass man durchaus sagen kann, dass die Tendenz mehr und mehr in Richtung einer gerechten Rechtsprechung geht. Seit der damaligen Darstellung hat es eine Reihe weiterer relevanter Entscheidungen gegeben, die in diesem Beitrag vorgestellt werden.
Erschienen in
ZfS – Zeitschrift für Schadensrecht, Deutscher Anwaltverlag, Heft 12/17, S. 667 ff.
Schlagworte
Schmerzensgeld